Der Hobbit – Unterschiede zwischen Buch und Film Teil 1

Die wichtigsten Unterschiede

  • Bilbo entscheidet sich schneller, an der Reise teilzunehmen, als im Film
  • Im Buch wird der Ork Azog nur kurz erwähnt, sein Sohn spielt aber am Ende noch eine Rolle
  • Die Trolle werden von Gandalf bis zum Morgen hingehalten und nicht von Bilbo
  • Radagast hat keinen Hasenschlitten und wirkt auch längst nicht so bekifft – und er spioniert nicht im Alleingang Dol Guldur aus
  • Im Roman wissen die Zwerge sehr wohl, dass die Reise über Bruchtal führt und machen nicht solche Zicken wie im Film – obgleich sie keine großen Elbenfreunde sind
  • Im Buch wissen Gandalf und Co längst, wer sich im Düsterwald niedergelassen hat. Es gibt keinen geheimen Rat in Bruchtal
  • Die Steinriesen werden im Buch erwähnt, bringen die Reisegruppe aber nicht direkt in Gefahr
  • Gollum zeigt beim Rätselraten im Buch keine schizophrenen Tendenzen
  • Bilbo rettet Thorin bei der finalen Warg-Attacke nicht das Leben, sondern bleibt erst einmal nur ein Klotz am Bein


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Die Unterschiede zwischen Buch und Film im Detail

Beim Film “Der Hobbit” von Peter Jackson werden sich viele Tolkien-Fans und Hobbit-Leser immer wieder erstaunt die Augen gerieben haben: ist das wirklich das charmante, 280 Seiten lange Buch “Der kleine Hobbit“, das sie einst so verzaubert hat? Statt einem charmanten und weniger düsteren Roman geht es im Film Der Hobbit heftig zur Sache – der Film schwankt zwischen extrem albernen Szenen, die selbst die Streiche von Pippin und Merry in der Herr der Ringe Triologie blass aussehen lassen – beispielsweise der Kaninchen-Schlitten von Radagast dem Braunen. Eigentlich die gesamte Figur von Radagast dem Braunen. Auch sonst hat es Der Hobbit mit dem Original nicht immer so genau genommen, wenn man die ersten etwa 100 Seiten des Hobbit betrachtet, die dem Film als Vorlage für den ersten Teil gedient haben. Ein geheimer Rat in Bruchtal kommt beispielsweise im Buch überhaupt nicht vor. Die Gefahr, die vom Necromancer im Düsterwald ausgeht, ist schon längst bekannt – genauso, dass der Düsterwald gefährliche Kreaturen beherbergt, mit denen nicht gut Kirschen essen ist.

Die Eingangssequenz

Wir werden eingeführt in das Schicksal der Zwerge, sehen die prächtigen Hallen des Erebor – am Anfang sind die Fahrten in den Hallen des Erebor dank 3D etwas verschwommen – und erleben die Ankunft von Smaug, der sich in den ersten Sequenzen nur erahnen lässt. Immerhin bleiben einige Zwerge, die sich in den Hallen befanden, am Leben – anders als im Roman. Dort überleben nur die, die gerade draußen waren – oder durch geheime Türen fliehen konnten.

Die Teeparty

Viele der Dialoge sind im Original übernommen. Es gibt ein paar Abweichungen, die aber wohl dem künstlerischen Gesamteindruck geschuldet sind. So wird die Vorstellung der einzelnen Zwerge etwas verkürzt dargestellt (Gott sei dank!), ist aber ähnlich lebhaft wie im Original. Der Gesang wurde meiner Ansicht nach schön umgesetzt – sowohl das Lied vom einsamen Berg als auch das Lied, dass das Abspülen und Aufräumen begleitet. Bilbo braucht aber nicht so lange wie im Film, um sich zu entscheiden – eigentlich ist er bereits am Abend überzeugt (die abenteuerlustige Tuk-Seite ist doch stärker in ihm als erwartet!), mitzukommen. Am nächsten Morgen sind die Zwerge dann tatsächlich schon weitergezogen, erwarten den Meisterdieb aber um 11 Uhr im Grünen Drachen. Unser Hobbit Bilbo stürzt sich daraufhin ohne Tabak, Pfeife und Taschentücher aus dem Haus – die ihm aber dankenswerter Weise von Gandalf nachgetragen werden.

Die erste Wegstrecke

Auf der ersten Reise-Etappe erfahren wir einiges über Thorin Eichenschild – beispielsweise, wie er zu seinem Namen kam und dass sein Großvater Thrór vom Ork Azog erschlagen worden war. Im Film ist Thorin Eichenschild mit von der Partie – es gelingt ihm, seinen Opa zu retten und Azog zu verwunden – tödlich, wie er meint (was Azog aber natürlich nicht ist, wie wir schon bald herausfinden werden. Anscheinend war es Peter Jackson wichtig, einen Gegenpol zu Thorin aufzubauen). Im Buch wird Azog kurz erwähnt – allerdings erst ab der Version von 1966. Danach verschwindet der nicht weiter beschriebene Ork wieder in der Versenkung – von seinem Sohn wird aber noch zu reden sein.

Die Trolle

Schon bald stoßen die 13 Zwerge und der eine Hobbit auf die berühmten Trolle. Im Buch sind sie durchfroren und hungrig und sehen Licht. Bilbo wird dazu auserwählt, die Lage zu checken. Er entdeckt die Trolle und beschließt, sich als Meisterdieb zu beweisen – und die Geldbörse eines der Trolle zu stehlen. Doch der Troll bemerkt ihn. Die Zwerge versuchen, Bilbo zu helfen, in dem sie – schön nacheinander – auf die Lichtung springen. So werden sie alle gefangen. Die Ehre, die Trolle bis zum ersten Tageslicht aufzuhalten, gebührt aber nicht – wie im Film Bilbo. Bei Peter Jackson verwickelt Bilbo die Trolle – zugegebenermaßen höchst raffiniert und eloqent – in ein Gespräch darüber, wie sich Zwerge am besten zubereiten lassen und stellt die Theorie auf, dass Zwerge allesamt wurmverseucht sind. Gandalf darf in letzter Sekunde zu Hilfe eilen und rettet die Hobbits, indem er einen dem Tageslicht im Weg liegenden Stein zertrümmert.

Im Roman ist es Gandalf, der – sich mit verstellter Stimme als einer der etwas unterbelichteten Trolle ausgebend – immer wieder das Gespräch auf die Zubereitung der Zwerge lenkt und so Zeit bis zum ersten Tageslicht herausschindet.

Teil 2  – Der Hobbit – Unterschiede zwischen Buch und Film

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Anmerkung: Folgende Version wurde für den Vergleich zwischen Film und Buch zugrunde gelegt:

Die englische Version: The Hobbit

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