Der Deckungsbeitrag ist Bestandteil der Kosten- und Leistungsrechnung und stellt den Betrag dar, der zur Deckung von Fixkosten in Unternehmen aufgewendet werden muss. Es handelt sich (abgesehen von Umsatz und Gewinn) um eine der bekanntesten Unternehmenskennzahlen. In der Regel wird der Deckungsbeitrag monatlich (oder auch für einen bestimmten Zeitraum) berechnet.
Insbesondere Dienstleistungsbetriebe stehen vor der Herausforderung, einen sinnvollen Deckungsbeitrag zu errechnen, da der Haupt-Kostenblock oft aus fixen Gemeinkosten besteht. Dabei handelt es sich oft um Personalkosten. Der Deckungsbeitrag wird oft folgendermaßen bestimmt: es wird von einer durchschnittlichen Auslastung ausgegangen und der gesamte Gemeinkosten-Block durch die Anzahl der erbrachten Leistungen geteilt.
Deckungsbeitrag I
Die Berechnung gibt den Betrag an, der zur Deckung der Fixkosten nötig ist. Dabei kann dieser sowohl auf auf ein einzelnes Produkt bzw. einzelne Dienstleistungen (Stückdeckungsbeitrag) oder auch auf die gesamte Absatzmenge (Gesamtdeckungsbeitrag) bezogen werden.
Die Formel für den Deckungsbeitrag I lautet:
Deckungsbeitrag = Umsatzerlös – variable Kosten
Aus wirtschaftlicher Sicht sollte ein Produkt stets über einen positiven Deckungsbeitrag verfügen, um keinen Verlust zu erwirtschaften wird. Durch den Deckungsbeitrag können Unternehmen die Wirtschaftlichkeit von Produkten gut abschätzen.
Deckungsbeitrag II
Während beim Deckungsbeitrag I nur Umsatz und variable Kosten berücksichtigt werden, zieht der Deckungsbeitrag II vom berechneten Deckungsbeitrag I noch weitere fixe Kosten ab. Dabei kann es sich beispielsweise um Kosten wie Büromiete, Verwaltung, Vertrieb, Reinigungskosten, Strom, Heizung etc. handeln.
Die Formel für den Deckungsbeitrag II lautet:
Deckungsbeitrag II = Deckungsbeitrag I – gesamte fixe Kosten
Da beim Deckungsbeitrag II beispielsweise noch keine Steuern etc. abgezogen wurden, ist dieser nicht mit dem Reingewinn zu verwechseln.
Deckungsbeitrag III
Der Deckungsbeitrag III errechnet sich wiederum aus dem ersten und zweiten Deckungsbeitrag:
DB II – bereichsfixe Kosten = DB III
Dabei werden zusätzlich bereichsbezogene oder auch abteilungsbezogene Kosten herangezogen, die wiederum auf eine einzelne Produktgruppe umgerechnet werden. So ergibt sich ein noch genaueres Ergebnis, da mehr Fixkosten als beim ersten und zweiten Deckungsbeitrag einfließen.
Deckungsbeitrag ermitteln
In ERP- und Warenwirtschaftssystemen sind in der Regel Berichte vorhanden, mit denen sich der Deckungsbeitrag bestimmen lässt. Auch online gibt es verschiedene Tools, um den Deckungsbeitrag zu berechnen.
Warum es Sinn macht, den Deckungsbeitrag zu bestimmen
Gerade im Vertrieb bei Provisionen macht es Sinn, den Deckungsbeitrag zu berechnen, da ein hoher Umsatz nicht gleichbedeutend mit hohem Gewinn ist ( zum Beispiel, wenn oft Rabatte vergeben werden).
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