Vor- und Nachteile einer Zeiterfassung – und was Sie in Bezug auf den Betriebsrat beachten sollten
Eine software-gestützte Zeiterfassung bietet Unternehmen große Vorteile. Dazu gehören eine umfassende Transparenz über geleistete Stunden, die Verwaltung von Gleitzeitkonten, das Erfassen und Verwalten von Überstunden und Minusstunden und vieles mehr. Insbesondere für Projektdienstleister, die ihren Kunden geleistete Stunden in Rechnung stellen, ist Zeiterfassung ein wichtiges Thema.
Eine Zeiterfassung hat aber auch Nachteile. Mitarbeiter, deren Zeiten bisher noch nicht überwacht wurden, können sich durch die Einführung einer Zeiterfassungslösung gegängelt fühlen. Deswegen verzichten manche Unternehmen ganz bewusst auf eine Zeiterfassung und setzen stattdessen auf Vertrauensarbeitszeit.
Der Betriebsrat und die Zeiterfassung
Insbesondere, wenn ein Betriebsrat im Unternehmen aktiv ist, gilt es, die Einführung einer Zeiterfassung genau abzuwägen und tunlichst den Betriebsrat mit ins Boot zu holen. Der Betriebsrat wird sich mit Sicherheit querstellen, wenn Sie den Nutzen der Lösung nicht ausreichend beschreiben. Darüber hinaus ist es wichtig zu thematisieren, was mit der Zeiterfassung erreicht werden soll – und auch was nicht erreicht werden soll. Nur wenn der Betriebsrat in die Entscheidung eingebunden wird und es gelingt, diesen von den Vorteilen der geplanten Zeiterfassung zu überzeugen, ist es möglich, die Akzeptanz der Mitarbeiter in Bezug auf die Zeiterfassungslösung zu gewinnen.
Im Folgenden bieten wir Ihnen eine Übersicht über Vor- und Nachteile einer Zeiterfassung in Unternehmen.
Vorteile einer Zeiterfassung
- Anzeige der Ankunfts- und Gehen-Zeiten
- Kontrolle der Sollarbeitszeiten
- Flexibilisierung der Arbeitszeiten, z.B. durch ein Gleitzeitkonto
- Überblick über Fehlstunden und Überstunden
- Einfache Ermittlung von Fehlzeiten
- Auswertung von Urlaub und Krankheitstagen
- Transparenz für Mitarbeiter und Unternehmen
- Vermeidung von manuellem Aufwand und Zettelwirtschaft
- Controlling
Nachteile einer Zeiterfassung
- Mitarbeiter können sich überwacht und gegängelt fühlen
- Exakte Erfassung jeder Überminute, aber auch jeder Minusminute
- Ggf. steigender Verwaltungsaufwand, da Mitarbeiter auf die Berücksichtigung bzw. Auszahlung jeder einzelnen Überminute pochen
- Die Einführung einer Zeiterfassung kann zu Unstimmigkeiten mit dem Betriebsrat führen
Die Übersicht zeigt: Unternehmen können von einer Zeiterfassung profitieren. Vor der Einführung ist es jedoch wichtig, die Belegschaft und ggf. den Betriebsrat davon zu überzeugen, um Missstimmungen im Unternehmen zu vermeiden.
Formen von Zeiterfassung
Wenn Sie sich dazu entschlossen haben, eine zeiterfassung durchzuführen und auch das OK von Ihrem Betriebsrat gegeben wurde, ist es wichtig, sich für eine Zeiterfassungsmethode zu entscheiden. Denn es gibt verschiedene Möglichkeiten, um die Zeiten der Mitarbeiter zu erfassen
- Zeiterfassung mit Stift und Papier – nicht zu empfeheln, da der manuelle Auswertungsaufwand sehr hoch ist
- Zeiterfassung via Excel-Listen – besser als mit stift und papier, aber ebenfalls sehr verwaltungsintensiv
- Zeiterfassung über eine Stempeluhr – gut für die automatisierte Verwaltung von Arbeitszeitkonten und die Erfassung von Überstunden und Minusstunden
- software-gestützte Zeiterfassung – ermöglicht in der Regel auch Auswertungen über geleistete Tätigkeiten
- projektspezifische Zeiterfassung – dabei werden Zeiten auf Projekte bzw. Projektbudgets gebucht. Die Zeiten lassen sich leicht Projekten zuordnen und den Kunden in Rechnung stellen
- integrierte Zeiterfassung – Zeiterfassung als Bestandteil einer Unternehmenssoftware oder einer Projektcontrolling Lösung. Die zeitsparendste Methode, um Zeiten zu erfassen und auszuwerten
Betriebsrat hin oder her – eine Zeiterfassung kann Ihrem Unternehmen große Vorteile bringen. Wichtig ist, dass Sie sich für eine Methode entscheiden, die keinen hohen mehraufwand verursacht. Besonders geeignet sind dazu ein software-gestützte Zeiterfassung und Stempeluhren.
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