Nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist Krebs die zweithäufigste Erkrankung mit tödlichem Verlauf. Viele von uns kennen jemanden oder haben Verwandte, die an Krebs gestorben sind. Wir fühlen uns dieser heimtückischen Krankheit hilflos ausgeliefert. Doch wie entsteht Krebs?
Wie entsteht Krebs? Ein Ausflug in die Genetik
Krebs liegt in den Mechanismen unserer Zellen verborgen. Schon im Embryo ist ein potenzielles Krebsrisiko vorhanden. Denn Krebs entsteht durch mutierte Zellen. 100 Billionen Zellen stecken in unserem Körper. Jede Zelle verfügt über einen DNA-Pool, der bestimmt, wie die Zellen wachsen sollen. Doch unser Erbgut ist anfällig. Jeden Tag entstehen zahlreiche Fehler im Erbgut einer jeden einzelnen Zelle. Zwar gibt es beständig Reparaturen, und wenn unser Körper Zellen findet, die aus dem Tritt geraten sind, werden diese abgetötet. Aber nicht alle Fehler können ausgemerzt werden. Das muss nicht unbedingt schlecht sein, denn eine defekte Zelle ist erst einmal allein. Problematisch wird es, wenn die Zelle sich teilt und vermehrt. Zellen haben in sich den Drang zum Wachstum. Das ist ihnen einprogrammiert. Da die Zellen allerdings keine Einzeller mehr sind, und zum Wohl eines einzelnen Körpers beitragen sollen, wird dieser Reproduktionsdrang unterdrückt. Doch Mutationen können bewirken, dass die Zellen ungebremst wachsen. Daraus muss auch nicht unbedingt Krebs entstehen, denn dazu sind noch viele andere Zellen nötig, die ebenfalls mutieren. Gefährlicher Krebs kann erst dann entstehen, wenn er über eine eigenständige Blutversorgung verfügt. Und bis dahin ist es ein weiter Weg.
Warum tritt Krebs oft im Alter auf?
Da im menschlichen Körper unsere hundert Billionen Zellen sich ständig verändern, steigt im Laufe der Zeit die Wahrscheinlichkeit, dass wir an Krebs erkranken. Unsere Vorfahren wurden nicht so alt wie wir. Deswegen war für sie das Risiko, zu sterben, bevor sich der Krebs ausbreiten konnte, wesentlich größer. Heute haben wir jedoch eine Vielzahl potenzieller Todesursachen eliminiert – deswegen trifft uns der Krebs mehr als früher.
Unser Körper hat sich überdies an das Krebsrisiko nicht angepasst, da der Krebs in der Regel erst dann auftritt, wenn wir schon Kinder bekommen haben. Jemand, der an Krebs erkranknt, kann also in jungen Jahren seine Gene weitergeben, ohne dass die Fortpflanzung beinträchtigt wird.
Je älter wir werden, desto wahrscheinlicher ist es also, dass genügend Zellmutationen in unserem Körper auftreten, um Krebs zu verursachen.
Wie entsteht Krebs? Eine Zusammenfassung
Zusammengefasst lässt sich sagen: Krebs besteht aus mutierten Zellen. Die Entstehung solcher Zellen lässt sich nicht vermeiden. Da die Mutationen jedoch sehr speziell sein müssen, um zu Krebs zu werden, vergehen oft viele Jahre, bis sich eine entsprechende Mutation gebildet hat. Deswegen tritt Krebs im Alter häufiger auf.